Prag 8

Karlín - Karolinenthal

Einer der beiden wichtigen Stadtteile vom Bezirk Prag 8 ist Karlin oder zu Deutsch „Karolinenthal“. 1817 wurde der Bau von Karolinenthal auf dem Rosengarten begonnen. Dieser neue Stadtteil wurde nach Prinzessin Karoline Auguste von Bayern benannt. Im Laufe der Jahre wurden die Stadtmauern abgerissen, als Folge dessen fielen die Grundstückspreise und Karolinenthal gehörte zu den billigsten Stadtteilen in Prag. Diesen Zustand nutzten zahlreiche Industrieunternehmen um sich hier anzusiedeln.

Besonders bedeutend für den Stadtteil in Prag 8 ist die Moldaubrücke der Bahnstrecke Praha- Děčín. Der im Jahre 1990 erfolgte Anschluss an die Metro und die Errichtung der Fußgängerzone brachten den Fortschritt weiter voran. 2002 sorgt das Moldauhochwasser für schwere Zerstörungen in Karlin, ein ganzes Jahr dauerten die Aufbau- und Reinigungsarbeiten.
Wenn Sie Prag 8 besuchen, sollten Sie auf jeden Fall in eines der drei ältesten Theatergebäude Prags gehen. Das Musiktheater Karlin wurde innerhalb einer Rekordbauzeit von 9 Monaten errichtet. Die Besonderheiten sind unter anderem die Deckengemälde, das vergoldete Portal und der handbemalte Theatervorhang.

Weiterhin sollten Sie sich bei der Gelegenheit die zweitälteste, noch existierende Brücke Prags anschauen. Der Negrelli Viadukt ist die Eisenbahnbrücke der Nord und Westbahn, welche zwischen Dresden und Kladno verkehrt.

Libeň - Lieben

Die Gründung Libeňs zu Deutsch „Lieben“ geht zurück auf die Gründung Böhmes. Zahlreiche Sagen dieser Zeit geben Aufschluss über die mythische Stammmutter Libussa, die ihre Weissagungen von Libeň aus gemacht hat.

Libeň war zu seiner Gründungszeit zunächst ein eigenständiges Dorf, welches in den Anfangsjahren viele wechselnde Grundherren hatte. Ende des 16. Jahrhunderts wurde es ein Zufluchtsort für verfolgte Juden, somit nannte man den Stadtteil auch oft „Judendorf“. 1662 wurde Libeň dann schließlich an die Prager Altstadt verkauft. Zu dieser Zeit war das Dorf recht klein und besaß unter anderem ein Schloss, eine verlassene Papierfabrik und eine Schiffswerft. Die Zugehörigkeit zur Stadt Prag brachte viele Veränderungen mit sich. Libeň wurde ein beliebtes Ausflugsziel und Sommersitz für Prager Bürgermeister und Stadtbeamte. Der Stadtteil wurde vor allem durch das Attentat am 27. Mai 1942 bekannt. Dieses Attentat war unter dem Decknamen „Operation Anthropoid“ bekannt und richtete sich gegen den deutschen Machthaber Reinhard Heydrich im besetzten Tschechien. Durchgeführt wurde der Anschlag unter anderem von der tschechischen Exilregierung und hatte zur Folge, dass Heydrich wenige Tage später an den Folgen der Verletzung starb.

Auch in dem kleinen Stadtteil Libeň gibt es einige Sehenswürdigkeiten, die Sie sich nicht entgehen lassen sollten:

Der Wasserturm wurde Anfang des 20. Jahrhundert in Form eines Leuchtturms errichtet. Der Turm ist 42 Meter hoch und fasst bis zu 178 Kubikmeter Wasser. Das Wasser aus dem Turm wurde für die Versorgung für das untere Libeň genutzt. Leider musste er außer Betrieb genommen werden und gilt heute nur noch als architektonisches Kulturdenkmal. Das Schloss ist der einzige Ort in Prag an dem in einer Kirche die Zivil- und kirchliche Ehe geschlossen werden kann. Dabei dient der Große Saal der Zivilehe und die Schlosskapelle der Kirchlichen. Ebenfalls werden auch große Konzerte in der Kapelle durchgeführt. Durch die Zuflucht der Juden im 16. Jahrhundert bildete sich das Judenviertel. Hier entstand nicht nur ein eigener Friedhof, sondern auch ein Selbstverwaltungsgebäude. Um den religiösen Zwecken nachzukommen, nutzten die Juden ursprünglich eine kleine Synagoge, welche aber häufig überflutet und schlussendlich abgerissen wurde. Daraufhin baute die Gemeinde eine neue Synagoge im neuromantischen Stil. Heute ist sie nach einigen Umbauten Veranstaltungsort für zahlreiche Kulturaktivitäten im Bereich der bildenden Kunst, des Theaters und verschiedener Musikarten.

Zdiby – Zdib

Die Gemeinde Zdiby liegt etwa neun Kilometer nördlich von Prag. Zdiby befindet sich auf der rechten Seite der Moldau auf der Gebirgsformation „Böhmische Tafel“. Die erste Erwähnung des Mönchsklosters des Dorfes erfolgte im Jahre 1266. In den Jahren der Hussitenkriege gewann Zdiby an weltlichen Besitzern. Dazu gehörte unter anderem der Graf Radetzky von Radetz. Dieser war ein böhmischer Adeliger und der wohl bedeutendste Heeresführer Österreichs im 19. Jahrhundert. Durch die Lage an der Alten Poststraße, welche von Prag nach Norden führte, war die Verkehrssituation ebenfalls ein Anziehungspunkt für die mächtigen Herrscher.

1850 wurde die Patrimonialherrschaften aufgelöst und Zdiby bildete fortan eine Gemeinde in Karlin. Kurz darauf erwarb die Brauerfamilie Stejskal das Schloss zusammen mit der Brauerei, der Ziegelei und der Ländereien. Sie nahmen die Brauerei wieder in Betrieb und schafften damit einen wichtigen wirtschaftlichen Aspekt.

Die größte Erinnerung an die damalige Zeit bildet das Schloss. Es wurde Ende des 18. Jahrhunderts errichtet. Es diente früher als Lehrlingsinternat. Später übernahm es der Musikfond, der zahlreiche Rekonstruktionen vornahm. Diese Bemühungen waren allerdings umsonst, da das Schloss während der Samtenen Revolution zum Abriss vorgesehen war. Nachdem finanzielle Probleme keine Sanierungen mehr zuließen, sicherte man das Schloss nur sehr notdürftig.

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